Welches Leitermaterial brauche ich?
Welches Leitermaterial brauche ich?
Seit rund 70 Jahren setzen Tierhalter, darunter Schaf- und Pferdezüchter, vermehrt auf elektrische Zäune, um ihre Weiden zu sichern. Diese Zäune dienen nicht nur dazu, Herden einzuzäunen, sondern bieten auch einen effektiven Schutz vor Raubtieren. Doch die Wahl des elektrischen Zauns ist nur der Anfang. Verschiedene Faktoren spielen eine Rolle bei der Entscheidung, welches Leitermaterial am besten für den Weidezaun geeignet ist.
Leitermaterialien nach Tierart
Für Schafe
Für vorübergehende Schafweiden sind mobile Netze mit einer Höhe von 90 cm die bevorzugte Wahl zur Umzäunung. Diese Netze lassen sich schnell und unkompliziert aufstellen und verhindern, dass kleine Lämmer entkommen können. Zudem sind sie kostengünstig und effektiv. Die untere horizontale Litze ist nicht stromführend, da sie in Kontakt mit dem Boden steht.
Für dauerhaftere Weidezäune für Schafherden eignen sich Zäune mit vier bis fünf Reihen aus Litzen oder Seilen besonders gut. Diese sind einfach zu errichten und erfordern nur wenig Wartung. Im Gegensatz dazu sind breite Elektrobänder nicht ideal für Schafe, da diese Hautkontakt zum Leiter benötigen, um einen Stromschlag zu erhalten. Dünne Seile und Litzen können viel leichter durch das dichte, isolierende Fell der Schafe dringen.
Für Pferde
Der Elektrozaun für Pferdekoppeln muss robust und sicher sein und zugleich eine angemessene Höhe sowie gute Sichtbarkeit für die Pferde gewährleisten.
Für temporäre Pferdefestzäune eignen sich insbesondere Weidezaunbänder mit einer Breite von 40 mm. Diese Bänder stellen aufgrund ihrer Breite eine effektive visuelle Barriere für die Pferde dar. Oft werden sie mit 20 mm Bändern oder einem Weidezaunseil kombiniert, wobei das 40 mm Band die obere Reihe bildet.
Weidezaunseile werden in Regionen bevorzugt eingesetzt, die stärkeren Witterungseinflüssen ausgesetzt sind. Insbesondere gegen Wind und Schnee sind Seile widerstandsfähiger. Obwohl sie etwas einfacher zu installieren sind, bieten sie nicht die gleiche hohe visuelle Barriere für die Pferde wie die 40 mm Bänder.
Für Rinder
Für die Einzäunung von Kühen und Rindern sind insbesondere 10 mm Bänder und Litze geeignet. Sie werden oft in Kombination verwendet, da für einen Elektrozaun für Kühe mindestens zwei Reihen empfohlen werden. Das Weidezaunband bildet dann die obere Reihe, da es gut sichtbar für die Kühe ist. Die Kombination aus Litze und Band minimiert das Verletzungsrisiko für Rinder, falls sie einmal in den Zaun laufen sollten.
Die elektrische Zaunspannung
Für längere Weidezäune ist ein geringerer elektrischer Widerstand des Leitermaterials entscheidend. Der Widerstand wird üblicherweise in Ω/m angegeben. Mit einem kleineren Wert von Ω/m kann der Weidezaun länger sein. Leitermaterial mit mehr als 1 Ω/m eignet sich nur für kleine bis mittlere Zäune, während Material mit weniger als 1 Ω/m Zäune von mehreren Kilometern Länge ermöglicht. Beim Kauf von Leitermaterialien sollte auf die empfohlene oder maximale Zaunlänge geachtet werden.
Kupferdrähte bieten die beste Leitfähigkeit, aber Nirosta-Drähte sind bruchsicherer. Daher ist die Kombination von Nirosta- und Kupfer-/Zinn-Drähten ideal. Einfache Kunststofflitzen ohne Kupfer-/Zinn-Leiter sind aufgrund ihrer geringen Leitfähigkeit nicht für Aussenzäune geeignet.
Bewuchs
Bei Bewuchs reduzieren sich die Zaunlängen:
Obwohl mit diesen verschiedenen Varianten langlebige elektrische Weidezäune gebaut und mit einem Litzclip verbunden werden können, kann es trotzdem immer mal zu Brüchen, Rissen oder sonstigen Defekten im Weidezaun kommen. Um ihn dann schnell und sicher wieder reparieren zu können, sollten Sie immer ein paar Litzclip® Verbinder in Ihrer Tasche haben.
Tipps für die Nutzung von Weidezaunband
Weidezaunband ist in drei Breiten erhältlich: 10 mm, 20 mm und 40 mm. Es eignet sich besonders gut für grosse Tiere wie Pferde und Rinder, da es für sie gut sichtbar ist und eine optische Barriere bietet, die sie schnell erkennen, dass es elektrisch geladen ist, und es meiden.
Das 40 mm Weidezaunband ist besonders geeignet für Pferde, da es eine ausgezeichnete optische Barriere für diese galoppierenden Tiere bildet und als oberste Begrenzung der Einzäunung dient. Es kann effektiv mit 20 mm breiten Weidezaunbändern kombiniert werden.
Für die Umzäunung von Kühen und Rindern wird ein Aufbau mit mindestens zwei Reihen empfohlen, wobei in der obersten Reihe 10 mm Band und in den unteren Reihen Litze verwendet wird. Diese Kombination minimiert das Verletzungsrisiko, falls die Tiere den Weidezaun durchbrechen sollten.
Tipps für die Nutzung von Weidezaunlitze
Weidezaunlitzen ähneln Weidezaunseilen, bestehen aus stabilen Kunststofffäden und sind mit verschiedenen stromführenden Materialien verflochten. Es gibt Litzen in verschiedenen Stärken und mit unterschiedlichen stromführenden Materialien, die je nach Verwendungszweck ausgewählt werden sollten. Die Mobilität und Reissfestigkeit der Weidezaunlitze machen sie zu einer ausgezeichneten Wahl für die Einzäunung und Auszäunung, einschliesslich Wildabwehrmassnahmen.
Dank ihrer hohen Leitfähigkeit und Bruchfestigkeit sind Weidezaunlitzen besonders für die Viehhaltung und Schafhaltung geeignet.
Obwohl Weidezaunlitzen nicht so gut sichtbar sind wie Weidezaunbänder, empfiehlt es sich, Litzen mit Signalfarben zu verwenden, um eine optimale Sichtbarkeit für Tiere und Menschen zu gewährleisten.
Dank ihres geringen elektrischen Widerstands bieten Weidezaunlitzen auch bei langen Zäunen eine effektive Spannung. Es ist jedoch wichtig, hochwertige Weidezaungeräte zu verwenden und regelmässig zu kontrollieren, um sicherzustellen, dass nachwachsendes Gras oder Gebüsch die Spannung nicht beeinträchtigt.
Tipps für die Nutzung von Weidezaunseil
Weidezaunseile bestehen aus robusten Kunststofffäden, die mit verschiedenen stromführenden Materialien verflochten sein können, wie Eisen-, Kupfer-, Niro- oder TriCond-Drähte. Diese Seile sind in verschiedenen Stärken erhältlich, je nach den Anforderungen des Einsatzbereichs.
Weidezaunseile sind äusserst vielseitig und flexibel einsetzbar, insbesondere für mobile Weidezaun-Konstruktionen geeignet. Aufgrund ihrer geringeren Sichtbarkeit im Vergleich zu Weidezaunbändern sind sie jedoch weniger geeignet für die Haltung schneller Tiere wie Pferde auf offenen Weiden. Dennoch lassen sich Elektrozaunseile gut mit stationären oder mobilen Koppelzäunen kombinieren und sind äusserst strapazierfähig, auch unter herausfordernden Wetterbedingungen. Dabei ist es wichtig, das Seil nicht zu straff zu spannen.
Tipps für die Nutzung von Weidezaundraht
Die Hauptvorteile von Weidezaun-Drähten sind offensichtlich: Sie sind dünner und daher leichter als andere Leitermaterialien. Mit einem Durchmesser von weniger als 3 mm sind sie kaum sichtbar, was in manchen Fällen erwünscht ist. Zudem eignen sich Drahtleiter gut für den Einsatz in Kombination mit mobilen Elektrozäunen, was den Transport erleichtert und Flexibilität bietet.
Das bedeutet jedoch nicht, dass Drahtlitzen nicht auch für feste Weidezäune geeignet wären - im Gegenteil. Insbesondere Stahldraht ist für Festzäune ideal, da er äusserst robust und stabil ist. Aufgrund seiner Bauweise aus hartem, strapazierfähigem Stahldraht ist das Leitermaterial widerstandsfähig und langlebig.
Neben Edelstahl stehen auch andere Metalle zur Auswahl für Weidezaundraht. Kupfer und Aluminium sind beispielsweise geeignete Materialien. Alu-Draht zeichnet sich durch seine höhere Leitfähigkeit im Vergleich zu Stahldraht aus und bietet gleichzeitig ein sehr geringes Gewicht sowie ausgezeichnete Witterungs- und Korrosionsbeständigkeit. Dies macht ihn besonders geeignet für lange Zaunsysteme und anspruchsvolle Festzäune mit leistungsstarken Weidezaungeräten.
Verzinkte Drahtlitzen sind ebenfalls weit verbreitet und vielseitig einsetzbar. Sie werden oft auf praktischen Kunststoffspulen aufgerollt, was den Aufbau erleichtert. Typischerweise bestehen sie aus mehreren einzeln verdrehten Drähten, die eine Litze bilden. Drahtleiter sind eine gute Wahl für kleinere Weidezäune oder den Einsatz im Garten als Marderabwehr oder Haustierzaun.
