Sichere Zäune vermeiden Ärger
In der Schweiz sind tausende Kilometer Weidezäune installiert und gewähren eine hohe Hütesicherheit. Besonders sicher sind vor allem feste Weidezäune mit mehreren Drähten , die dank stabiler Eckpfosten fest gespannt werden können. Mobile Zäune werden meist mit Kunststoffpfählen aufgestellt. Diese sind für Mutterkuhherden weniger sicher als für Milchkühe, jedoch zügig und einfach einsatzbereit. So können beispielsweise im Herbst rasch zusätzliche Flächen für das Weiden eingezäunt werden. Beide Zaunsysteme müssen nebst sicher isolierenden Isolatoren und gut leitenden Litzen oder Drähten mit einem korrekt installierten Zaungerät versorgt werden.
Fester Zaun, mobiler Zaun
Der grösste Unterschied zwischen einem festen und einem mobilen Elektrozaun ist der Pfahl und das Weidezaungerät. Für den Festzaun sind 230 V Geräte; und für den Mobilzaun 9 V oder 12 V Geräte mit Batteriebetrieb geeignet. Für den Festzaun lohnt es sich, besonders stabile Festzaunpfähle zu verwenden. Seit einiger Zeit werden die Zäune mit Metallpfosten immer beliebter. Sie sind sehr robust und dank einer speziellen Lackierung witterungsbeständig. Dank einem Handrammer finden sie in nahezu jedem Boden sicheren Halt. Der Mobilzaun ist die preiswerteste Variante,Tiere einzuzäunen bzw. fernzuhalten. Dieser ist sehr einfach auf- und abzubauen. Wird der Mobilzaun sorgfältig aufgebaut, so erfüllt er alle Anforderungen an einen hütesicheren Zaun.
Wahl des Systems
Die Aufenthaltsdauer der Tiere ist massgebend für die Wahl des Zaunsystems. Für Weiden, die ständig im gleichen Umfang genutzt werden, lohnt sich der Aufbau eines Festzauns. Als Leiter sind verzinkte Stahldrähte von mindestens 2 mm, optimal 2,5 mm Durchmesser ideal. Sie haben eine sehr gute Leitfähigkeit, eine hohe Reissfestigkeit und Korrosionsbeständigkeit und eine hohe Lebensdauer.
Der Nachteil der Stahldrähte ist ihre schlechte Sichtbarkeit. Dies lässt sich mit besser sichtbaren Litzen, die als Ergänzung zum Stahldraht in den Festzaun eingebaut werden, verbessern. Für die Unterteilung innerhalb der Weidefläche genügt in der Regel ein Mobilzaun mit Stecksystem, den man flexibel versetzen kann.
Bei Flächen, die nur kurzfristig zum Abgrasen genutzt werden, empfiehlt sich ein mobiler Zaun mit Litzen als Leiter. Mehrfarbige Litzen in den Kombinationen rot, weiss, blau und weiss verbessern die Sichtbarkeit für die Tiere. Drähte oder Litzen sollten aus reissfestem Material mit geringem Widerstand bestehen. Hochwertige Litzen mit eingeflochtenen, dünnen Metallleitern eignen sich für versetzbare Zäune und gute Litzen erkennt man an Anzahl Leiter, geringem Widerstand und hohem Bruchlast.
Bodenbewuchs tief halten
Bereits vor dem Zäunen lohnt es sich im Bereich des Zaunverlaufs den Bewuchs zu mähen. Da der Elektrozaun beim Bodenkontakt ein geschlossenes System ist, fliesst der Strom über den Bewuchs in den Boden und zur Erdung zurück. Um dies zu vermeiden, muss der Bewuchs auch während des Zaunbetriebs kurz gehalten werden. Dies gelingt umso besser, je weniger Leiter und je höher diese montiert sind.Bei Milchkühen reicht ein Leiter auf zirka 90 cm Höhe aus.Bei Jungtieren und Mutterkuhherden braucht es für die gleiche Sicherheit drei Leiter, der unterste auf zirka 45 cm Höhe.
Stromkreislauf
Trockene, sandige oder steinige Böden leiten den Strom schlecht.Damit das Stromgerät seine volle Leistung entwickeln kann,muss die Erdung ausreichend dimensioniert sein.Ob die Zaunleiter einen geschlossenen Kreis oder zwei Enden bilden, hat auf die Funktion keinen Einfluss.Solange kein Tier oder Bewuchs den Draht berührt,ist der Stromkreislauf durch den Boden nicht geschlossen.Er schliesst sich dann, wenn ein Tier den Draht berührt und der Strom über den Tierkörper in den Boden und über die Erdstäbe zum Gerät zurückfliesst.
Weitere Tipps und Tricks
- Hütespannung muss an jeder Stelle des Zaunes min. 2000 V betragen.Empfehlung 3000 V
- Für schwierige bzw. langhaarige Tiere wird eine Hütespannung von 4000 V empfohlen.
- Die Zaunspannung ist in der Regel tägliche Messung zu kontrollieren.
- Je nach Länge des Zaunes sollte entsprechend gut leitfähiges Drahtmaterial zum Einsatz kommen
- Tore sind eine Schwachstelle im Zaun und sollten gering gehalten werden
- An öffentlichen Wegen und Strassen müssen Weiden in Abständen von etwa 100 m mit Warnschilder,die auf die Gefahr durch den Elektrozaun hinweisen,versehen sein.