Die Überwinterung von Kaninchen und Meerschweinchen: So kommen die Kleintiere gut durch die kalten Monate

Von Hauptner

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Kaninchen und Meerschweinchen werden aus unterschiedlichen Gründen gerne gehalten. Sie machen wenig Aufwand und sind putzig anzusehen. Die Kleintiere benötigen einiges an Auslauf und lieben ihre Freiheit. Im Winter ist das naturgemäß etwas komplizierter. Deswegen entscheiden sich viele Halter in den kalten Monaten für eine Haltung in den eigenen vier Wänden. Doch das muss nicht sein! Es benötigt nur ein wenig handwerkliches Geschick und eine gute Planung, und schon steht der Überwinterung der Tiere im Garten nichts mehr im Wege.


Das Problem: Kälte und Zugluft sind gefährlich

Die Kleintiere sind im Winter besonders anfällig für Krankheiten durch Zugluft und Kälte. Deswegen müssen sie zwingend davor geschützt werden. Eine Haltung in den eigenen vier Wänden ist hier die naheliegendste, aber oft nicht die beste Lösung. Denn auch hier lauern Gefahren. Dazu gehören die trockene Luft, mangelnder Lichteinfall und natürlich ein erhöhtes Volumen an Hausbakterien und Milben. Die Überwinterung im Garten ist deswegen die beste Lösung, muss aber gut geplant und durchdacht werden. Nachfolgend sollen die wichtigsten Punkte einmal genannt werden, mit denen sich der Stall und das Freilaufgehege optimal auf den Herbst und den Winter vorbereiten lassen.


Den Stall vorbereiten und abdichten

Das winterfeste Zuhause für die Kleintiere sollte vor allem abgedichtet werden. Es hilft, wenn die Wände von innen mit einer wärmenden und isolierenden Decke versehen werden. Auch die äussere Wand kann mit einer zusätzlichen Plane abgedichtet werden. Wichtig ist, dass kein Wind und kein Wasser in den Innenraum dringen können. Nur so sind die kleinen Tiere optimal geschützt. 
Falls es doch zu kalt werden sollte, dann kann zusätzlich eine Wärmelampe installiert werden. Die praktischen Wärmelampen sorgen sogar bei Temperaturen im Minusbereich für die optimale Wärme und damit für den Schutz der Tiere.


Zusätzlich benötigen sie im Winter etwas mehr Futter, weil sie viel Eigenwärme produzieren und somit auch mehr Energie verbrauchen.


Das Wetter im Blick behalten und die Luke schliessen

Natürlich wollen die Tiere, solange es geht, in der Freiheit bleiben und das Aussengehege geniessen. Im Winter und im Herbst ist das aber nicht optimal, weswegen der erfahrene Halter jeden Morgen vor der ersten Einsichtnahme in den Stall erst einmal einen Blick auf den aktuellen Wetterbericht werfen sollte. Sollten die Temperaturen zu niedrig sein, dann muss die Luke zum Aussengehege verschlossen bleiben. Nicht nur, damit die Tiere nicht rausgehen, sondern durch die Luke können Nässe und Kälte auch ungehindert eindringen und das gilt es zu vermeiden. Die Überwinterung findet im besten Fall immer in einem gut isolierten Stall statt. 


Auf diese Hilfsmittel sollte während der Vorbereitung zur Überwinterung verzichtet werden:

Viele Ersthalter wollen den Stall mit Silikonen oder Kunststoffen besonders sicher abdichten. Das ist aus mehreren Gründen keine sonderlich gute Idee. An erster Stelle stehen natürlich die gesundheitlichen Risiken, die entstehen, wenn die Kleintiere an den Fugen kratzen und so das Dichtungsmittel ablösen und essen. Auch darf der Stall auf keinen Fall luftdicht abgeschlossen sein. Sonst bekommen die Tiere keinen Sauerstoff mehr und werden über Nacht ersticken. Eine isolierende Decke, oder etwas Filz im Innenraum, sowie eine luftdurchlässige und schützende Plane an den Aussenwänden reichen völlig aus. Bei der Abdichtung im Innenraum ist zudem auf den Brandschutz zu achten, sofern eine Wärmelampe eine Verwendung findet. Brandsicherer Filz, oder aber Isolierdecken mit einer erhöhten Wärmeresistenz und aus brandsicheren Stoffen sind die einzige sinnvolle Wahl, um den Stall für die Überwinterung der Kaninchen und Meerschweinchen winterfest zu machen.


Das Futter und die Reinigung machen den Unterschied

Im Winter benötigen Kaninchen und Meerschweinchen eine etwas höhere Dosis an Futter. Grünfutter sollte auf jeden Fall täglich ausgewechselt werden, um ein Einfrieren zu vermeiden. Dasselbe gilt für Frischwasser, welches gerne lauwarm in den Stall gestellt werden darf. Eingefrorenes Wasser muss sofort entfernt werden. Eine besonders reichhaltige und nährstoffreiche Kost sollte im Stall immer, und im Aussenbereich je nach Wetterlage vorhanden sein. Ebenso wichtig wie das Futter ist die regelmäßige Reinigung des Stalls. An besonders kalten Tagen sollte ein Ersatzstall vorhanden sein, denn die Tiere müssen während der Reinigung bei offenem Stall natürlich besonders gut geschützt werden. Eine Grundreinigung sollte einmal die Woche, mindestens jedoch alle zwei Wochen erfolgen. Die Auswechslung des ausliegenden Heus, sowie die Entfernung von Kot erfolgt mindestens einmal die Woche, tendenziell aber deutlich häufiger. Während der Phase der Stallhaltung sind die Tiere deutlich anfälliger für Würmer und Bakterien, weswegen eine gesteigerte Hygiene absolut notwendig ist.


Zusammenfassung:

- für die Überwinterung muss der Stall isoliert werden

- keine Dichtungsmittel verwenden, sondern Decken und Abdeckfolien

- immer auf den Brandschutz achten. Gerade, wenn eine zusätzliche Wärmelampe angebracht wird!

- der Stall muss während der kalten Jahreszeit besonders reinlich gehalten werden

- ausreichend frische und nahrhafte Kost muss immer verfügbar sein