Der elektrisierende Leitfaden durch die Geheimnisse der Elektrozaunmagie!

Von Hauptner
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Planung für die kommende Weidesaison: Gründe für die Nutzung eines Elektrozauns

Mit dem Beginn der neuen Weidesaison ist es entscheidend, über Möglichkeiten zur Verbesserung des Weidemanagements nachzudenken. Ein Elektrozaun stellt eine effektive Lösung dar, um Ihren Betrieb effizienter und produktiver zu gestalten. Dieser Artikel präsentiert die Vorteile von Elektrozäunen und erläutert, warum sie die optimale Wahl für Ihren landwirtschaftlichen Betrieb sind.




Was ist ein Elektrozaun?

Ein Elektrozaun ist eine Zaunvariante, bei der geringe Stromstösse zur Kontrolle von Tieren verwendet werden. In der Regel kommt er in abgegrenzten Gebieten oder zur Abschreckung wilder Tiere zum Einsatz. Grundsätzlich gibt es zwei Haupttypen: mobile Elektrozäune und feste Elektrozäune.




⁠Vorteile von Elektrozäunen:


⁠Kosteneffizienz:
Elektrozäune sind in der Regel kostengünstiger in Installation und Wartung im Vergleich zu traditionellen Materialien wie Holz.


⁠Vielseitigkeit:
Elektrozäune eignen sich für die Abgrenzung verschiedener Bereiche. Mobile Zäune können leicht verschoben oder verändert werden. Daher sind sie ideal zur Unterteilung von Weiden in mehrere Parzellen geeignet.


⁠Geringer Wartungsaufwand:
Im Vergleich zu anderen Zaunarten erfordern Elektrozäune nur minimalen Wartungsaufwand. Ein Anstrich oder regelmässiger Austausch ist nicht notwendig, was langfristig Zeit und Kosten spart.


⁠Sicherheit:
Elektrozäune bieten eine sichere und humane Methode zur Tierkontrolle, indem sie einen sanften Schock abgeben, ausreichend, um Tiere vom Überwinden des Zauns abzuhalten, ohne ihnen Schaden zuzufügen.


⁠Langlebigkeit:
Elektrozäune können äusserst langlebig sein, da sie nicht verrotten oder sich abnutzen. Bei ordnungsgemässer Wartung können Elektrozäune viele Jahre lang ihre Funktion erfüllen.




⁠Ein Elektrozaunsystem umfasst verschiedene Komponenten:


⁠Ein Elektrozaungerät, das regelmässige Stromimpulse erzeugt.


⁠Einen oder mehrere Drähte zur Übertragung des Stroms, wobei sie nicht notwendigerweise eine geschlossene Schleife bilden müssen.


⁠Isolatoren, die den Strom gegenüber der Erde isolieren.


⁠Dauerhafte oder mobile Pfähle, die je nach Bedarf eingesetzt werden können.


⁠Die Erdung des Elektrozaungeräts, die idealerweise tief in feuchtem Erdreich platziert werden sollte.


⁠Der Zweck eines Elektrozauns besteht nicht darin, den Tieren Schmerzen zuzufügen, sondern vielmehr eine psychologische Barriere für sie zu schaffen. Wenn ein Tier das Weidezaunseil oder -band berührt, erfährt es einen unangenehmen, jedoch harmlosen Stromimpuls. Das Tier "erfährt" den unangenehmen Stromimpuls des Zauns und meidet daraufhin den Bereich.




⁠Das stromerzeugende Weidezaungerät (A):


⁠Das 
Weidezaungerät ist mit dem Leitermaterial des Elektrozauns und mit der Erde verbunden. Es erzeugt periodische, kurze Hochspannungsimpulse, wodurch zwischen dem Zaun und der Erde eine Spannung entsteht. Der Stromkreis bleibt offen, bis ein Tier den Weidezaun berührt, während es auf dem Boden steht. In diesem Moment schliesst sich der Stromkreis, und der Strom fliesst durch das Tier und die Erde zurück zum Weidezaungerät. Das Tier empfindet diesen Stromfluss als einen kurzzeitigen Stromschlag.



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⁠Mindestens 2500 Volt an jeder Stelle des Zaunes sicherstellen!




⁠Das stromführende Leitermaterial (B): 



⁠Als 
Leitermaterial dienen Drähte aus rostfreiem Stahl, verzinntem Kupfer oder TriCOND, die in Kunststoff eingeflochten sind. Die Leitfähigkeit dieses Materials hängt hauptsächlich vom spezifischen Widerstand ab, der in Ohm (Ω) gemessen wird. Es gibt unterschiedliche Leitermaterialien, die für mobile Weideflächen ausreichend sind, während andere für Elektrozäune mit mehreren Kilometern Länge besser geeignet sind. Der Einsatz von Kunststoff als Leitermaterial erleichtert die Handhabung im Vergleich zu herkömmlichem Draht erheblich und reduziert das Verletzungsrisiko für die Tiere. In der Regel wird das Leitermaterial in mehreren Reihen übereinander gespannt.



⁠Zaunpfähle und Isolatoren (C und D):



⁠Die 
Zaunpfähle sorgen nicht nur für die Stabilität des Zauns, sondern dienen auch als Führung für das Leitermaterial. Damit der Elektrozaun optimal funktioniert, darf kein Strom irgendwo am Zaun unkontrolliert in die Erde abfliessen. Andernfalls würde die Spannung verloren gehen, und die Tiere wären nicht mehr durch einen Stromschlag abgeschreckt, was den Elektrozaun ineffektiv machen würde. Wenn Zaunpfähle aus leitenden Materialien wie Holz oder Stahl bestehen, wird das Leitermaterial nicht direkt am Pfahl befestigt. Stattdessen wird es durch Isolatoren geführt, die das Leitermaterial vom Zaunpfahl isolieren. Bei Zaunpfählen aus Kunststoff hingegen kann das Leitermaterial direkt am Pfahl befestigt werden.




⁠Die Erdung des Weidezaungeräts (E)


⁠Eine ordnungsgemässe Erdung ist von entscheidender Bedeutung, damit der Strom bei Berührung des Weidezauns ungehindert zum Weidezaungerät zurückfliessen kann. Die Erdung umfasst mindestens einen 
Stahl-Erdstab , der 1 Meter tief in die feuchte Erde eingelassen wird. Bei leistungsstarken Elektrozäunen werden drei Erdstäbe im Abstand von 3 Metern in den Boden eingebracht. Diese Erdstäbe werden miteinander in Reihe geschaltet und mit dem Erdanschluss des Elektrozaungeräts verbunden. Eine unzureichende Erdung stellt oft eine Hauptursache für nicht optimal funktionierende Elektrozäune dar.

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