Drenchen beim Kalb

Von Hauptner

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Damit Kälber genügend Immunität gegenüber Erreger haben, ist es notwendig, dass sie 200 g Immunglobuline zu sich nehmen, die im Kolostrum (Biestmilch) enthalten sind. Damit der Bedarf gedeckt ist, müssen die Kälber ca. 4 Liter Kolostrum in den ersten drei Lebensstunden aufnehmen. Mithilfe des Einsatzes einer Trinkflasche besteht die Möglichkeit, diese Bedingung umzusetzen. Häufig ist es allerdings so, dass Kälber an einer Trinkschwäche leiden und deshalb von sich aus nicht saufen. Aus diesem Grund müssen sie nach ca. 12 Stunden notfalls gedrencht werden.

Drenchen und dessen Auswirkungen

Beim Drencher handelt es sich um ein Gerät, das mit einem Behälter von drei bis vier Liter Fassungsvermögen versehen ist. An diesem ist ein flexibler und weicher Schlauch fixiert. Bei Bedarf wird der Schlauch über den Rachen des Kalbes eingeführt. Dabei gelangt über ihn das Kolostrum in den Pansen des Kalbes. Diese Methode ist zwingend anzuwenden, wenn das Kalb eine Trinkschwäche vorweist. Falls die Kälber in den ersten 24 Stunden zu wenig Kolostrum zu sich nehmen, können schwerwiegende Erkrankungen wie Gebärparese, Ketose und weitere stalltypische Krankheiten das Kalb belasten. Darüber hinaus magert das Kalb stark ab, was zu einer zusätzlichen Belastung führt. Der Drencher kann bei richtiger Handhabung entscheidend sein, ob das Kalb weiterlebt oder verendet.

 

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Julia Etter,

Hofbedarf Champion

Auf was geachtet werden muss

Beim Drenchen ist es zwingend notwendig, darauf zu achten, dass der Prozess in den ersten 24 Lebensstunden des Kalbes erfolgt. Wird dieser Zeitraum nicht eingehalten, können grobe Schäden am Pansen verursacht werden. Denn ab diesem Zeitpunkt entwickeln sich die Pansenmikroben, welche geschädigt werden. Es kann auch möglich sein, dass bei zu spätem Einsatz des Drenchers der Pansen übersauert. Was beim Drenchen öfters vergessen geht, ist das Einhalten hygienischer Richtlinien. Damit keine Infektionskrankheiten hervorgerufen werden, müssen die Geräte vor Gebrauch desinfiziert und von Rückständen befreit werden.

Im eigenen Interesse und jenem des Kalbes ist es wichtig, in den ersten Lebensstunden des Tieres aufmerksam zu sein. Beim eintreffen einer Trinkschwäche muss schnell und angemessen gehandelt werden. Dies ist für das Wohlergehen des Kalbes und schlussendlich auch für jenes des Besitzers entscheidend.