Die Gesundheit der Klauen bei der Kuh bewahren
Entgegen der landläufigen Meinung sind Kühe zwar Paarhufer, wobei diese Form der Hufe wenig mit der klassischen Hufe zu tun hat. Wie der Name schon sagt, sind Paarhufer eigentlich Lebewesen, deren Füße eher eine Ähnlichkeit mit den bei Menschen üblichen Zehen haben und keine einförmige verhornte Hufe sind. Bei Kühen spricht man von den sogenannten Klauen, von denen es insgesamt drei gibt.
Die Klauen der Kühe: Aufbau und Sinn
Im Gegensatz zu unpaarhufigen Pferden und Eseln sind Kühe deutlich schwerer und weniger auf Fortbewegung hin ausgelegt. Daraus resultiert das stärkere Bedürfnis nach einem sicheren Stand, auf dem sich das Gewicht effektiv verteilen und die notwendige Mobilität dennoch zu jeder Zeit gesichert ist. Dementsprechend sind die drei Klauen der Kühe so aufgebaut, dass sie in so gut wie jeder Situation die Fortbewegung und den Stand der Tiere optimal erleichtern können. Die vorderen beiden Klauen übernehmen dabei die Hauptlast, während die sogenannte Afterklaue bei den meisten Zuchtrassen entweder verkümmert, oder aber nicht mehr vorhanden oder stark im Knochen verhornt ist. Man muss sich vorstellen, dass sich das gesamte Gewicht der vorwiegend stehenden Tiere auf die vier Beine mit ihren Klauen verteilt. Diese Erkenntnis alleine zeigt schon die Wichtigkeit einer guten und hochwertigen Klauenpflege, die regelmäßig und durchaus mit großem Aufwand betrieben werden sollte.
Darum ist die Klauenpflege so wichtig für die Gesundheit der Kuh
Ohne Beine kann sich auch eine Kuh nicht fortbewegen. Sind die Klauen beschädigt oder erkrankt, so ist das faktisch eine große Einschränkung für das Tier. Da dieser Teil des Tieres im Alltag der größten Belastung ausgesetzt ist, sind die Klauen besonders anfällig für Erkrankungen aller Art. Diese können verschiedene Ursachen, beispielsweise bakterielle Infektionen durch Schmutz, aber auch Alterskrankheiten oder aber genetische Ursachen haben. Beschädigte, oder gar erkrankte Klauen verursachen in der Regel nicht direkt Schmerz beim Tier. Aber sie schränken dessen Bewegungsmöglichkeiten ein und sorgen unbehandelt für eine Verbreitung der Erkrankung, oder deren Verschlimmerung. Eine regelmäßige Pflege der Klauen ist deswegen unumgänglich und unverzichtbar, um die Gesundheit der Kuh langfristig erhalten zu können. Dabei gelten grob folgende Faustregeln:
- in Abstimmung mit dem Veterinärr sollten die Füße und Beine der Tiere mindestens zweimal im Jahr überprüft werden
- eine deutlich höhere Überprüfungsrate sollte bei Tieren stattfinden, die über das Jahr hinweg viel Zeit im Stall verbringen. Hier besteht ein erhöhtes Risiko auf infektiöse Erkrankungen aufgrund der hygienischen Bedingungen im Stall
- ein täglicher Blick auf die Klauen, sowie eine sofortige Kontrolle bei ersten Anzeichen auf Erkrankungen sind dringend geboten
- vor der Besamung und vor dem Kalben sollten die Füße der Tiere ausführlich kontrolliert werden
Häufige Erkrankungen und Anzeichen
Es gibt eine ganze Reihe von gängigen Anzeichen, die auf Probleme an den Klauen der Tiere hinweisen. Das wohl wichtigste ist, wenn das Tier liegt und nicht gewillt ist aufzustehen. Auch ein Humpeln, oder aber ein besonders langsamer Gang sind eindeutige Anzeichen für eine Erkrankung. Blut an den Füßen, sowie eine gesteigerte Aggressivität gehören ebenfalls zu den Anzeichen, auf die ein Landwirt immer achten sollte. Sehr häufige Erkrankungen in diesem Bereich sind unter anderem:
- Klauenfäule (Dermatitis Digitalis und Panaritium)
- Sohlengeschwür
- Zwischenklauenwulst (Tylom)
Viele der gängigen Erkrankungen können mit vergleichsweise wenig Aufwand behandelt werden. Ebenso kann eine regelmäßig durchgeführte Klauenpflege dafür sorgen, dass die Krankheitsbilder gar nicht entstehen und so die Gesundheit des Tieres langfristig erhalten.
Welche Hilfsmittel für die Klauenversorgung gibt es?
Es gibt eine ganze Reihe von effektiven und bewährten Hilfsmitteln für die Klauenpflege. Besonders beliebt, gerade nachdem Salben aufgetragen wurden oder ein kleiner operativer Eingriff erfolgte, sind . Diese erlauben eine sehr effektive Wundheilung und schränken dabei die Mobilität des Tieres nicht ein. Lässt es der Platz sowie die Begebenheit zu in seinem Stall, ist es von Vorteil immer einen festen Ort zu haben, an dem die Klauenpflege stattfinden kann. Der sogenannte Klauenpflegestand ist im idealen Fall direkt im Anschluss an den Melkstand oder in unmittelbarer nähe untergebracht. So kann das Tier direkt nach dem Melken ausführlich untersucht, und bei Bedarf etwas unternommen werden.
Die Gesundheit des Tieres steht immer im Fokus
Kranke Tiere sind nicht nur ein unschöner Anblick. Durch ihre Schmerzen und Leiden werden die zutraulichen Rinder zudem auch charakterlich geschwächt und verbringen ein weitaus weniger schönes Leben. Bei Milchkühen und auf Fleischertrag hin gezüchteten Tieren kann eine Erkrankung an den Klauen überdies hinaus zu einer Minderung des gewünschten Ertrags führen. Kranke Tiere können weitaus weniger effektiv Nahrung aufnehmen und so ihre eigentliche Arbeit, nämlich die Produktion von Fleisch und Milch erledigen. Die Klauenpflege ist ein wichtiger Baustein, um die Gesundheit der Tiere zu erhalten und verursacht nur wenig Aufwand.
Zusammenfassung:
- die Klauenpflege muss regelmäßig durchgeführt werden, um Erkrankungen effektiv zu verhindern
- eine professionelle Klauenpflege ist immer günstiger, als das Tier leiden zu lassen und grössere Einbussen zustande kommen
- die professionelle Klauenpflege ist mit einem Minimum an Aufwand verbunden und bringt dem Tier sehr viel