Blumenwiese säen - Biodiversität fördern

Von Hauptner

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Durch eine Blumenwiese die Artenvielfalt im Garten fördern


Wenn Naturschutz und Artenschutz einfach Hand in Hand gehen können, und dabei noch ein schöner Anblick herauskommt, dann ist das ein idealer Zustand. Mit einer Blumenwiese im eigenen Garten kann man den Insekten eine Heimat bieten und so die Artenvielfalt fördern. Das geht ganz einfach und fördert die Biodiversität.


Was ist Biodiversität, und warum muss sie erhalten werden?


Die Biodiversität gilt unter Wissenschaftlern als eine der größten globalen Krisen, die direkte Auswirkungen auf die Artenvielfalt und damit unser gesamtes Ökosystem hat und haben wird. Von vielen werden sie oft als lästig angesehen, aber Insekten haben in den komplexen Kreisläufen unseres Ökosystems eine herausragende Rolle. Ohne Insekten sind unsere Gärten, aber auch unsere freien Naturflächen dem Untergang geweiht. Die Insekten sorgen dafür, dass die natürlichen Kreisläufe weitergehen können. Sei es durch Bestäubung, oder durch Zersetzung und Zerfall: Ohne die Artenvielfalt an Insekten funktioniert unsere Ökologie nicht. Das Insektensterben geht immer voran, und daran ist nicht nur die Landwirtschaft schuld. Unsere akkurat gepflegten Gärten mit einfachem Rasen und ordentlich angelegten Zuchtblumenbeeten sorgen leider dafür, dass die Insekten nicht mehr genügend Platz zur Entfaltung haben. Entweder halten sie sich von den Bereichen fern, oder aber sie sterben auf der Suche nach Nahrung. In beiden Fällen wird die Artenvielfalt im Garten bedroht, und das in vielen Gärten auf einmal. Dabei hat die Artenvielfalt im Garten deutliche Vorteile. Studien zeigen, dass sich die Böden verbessern, die Blumen besser wachsen und die Verwendung von Dünger deutlich zurückgefahren werden kann, sobald genügend Insekten ihren Einzug in den Garten erhalten. Dieses Zuzugsverhalten gilt es zu fördern, und der effektivste und schönste Weg ist ein wildes Blumenbeet.


So wird eine Blumenwiese im Sinne der Biodiversität angelegt


Eine Blumenwiese im Sinne der Biodiversität anzulegen, ist denkbar einfach. Wichtig ist, dass man sich innerlich von dem Gedanken der ordentlichen Zuchtblumenbeete verabschiedet. Eine Blumenwiese ist deutlich wilder, aber dafür auch pflegeleichter. Sie braucht nicht viel Platz, und sie passt an so gut wie jeden Ort. Es muss ja kein quadratisches Beet sein, es kann auch gerne rund ausfallen oder als Umrandung des Gartens angelegt werden. Man kann die schöne Wildheit der Natur einer Blumenwiese mitgestalten und die freie Entfaltung gezielt fördern. Das Ergebnis ist berauschend, denn eine Blumenwiese kann bei richtiger Pflege einen echten "Wow"-Effekt beim Betrachter auslösen. Um eine Blumenwiese als Heimat für Insekten anzulegen, braucht man:


- freie Fläche und eine Rechen

- ein paar Holzscheite und ein paar hohle Holzscheite


Im ersten Schritt muss der Boden erst einmal aufgeraut werden. Das lockert ihn auf und sorgt dafür, dass das Saatgut deutlich besser aufgehen kann. Das Saatgut sollte man gut auswählen. Es gibt viele fertige Mischungen im Supermarkt, aber diese sind nur begrenzt eine optimale Lösung. Im Fachhandel kann man sich zu diesem Thema ausführlich beraten lassen. Wichtig ist, dass die ausgewählten Pflanzen in der Region beheimatet sind und unter den gewohnten Witterungsbedingungen gut gedeihen. Man sollte einkalkulieren, dass man unter Umständen noch einmal nachsäen muss. Denn in der Regel wird das Saatgut einfach vermischt und bis eine dichte Pflanzung entsteht, kann in halbes oder ein ganzes Jahr vergehen. Nun wird das Saatgut auf das frisch bearbeitete Beet ausgebracht und anschließend einfach die Holzscheite ausgelegt. Ein paar hohle Scheite müssen auf jeden Fall dabei sein, denn die Insekten mögen diese als Behausung besonders gerne.


Diese Gestaltungsoptionen fördern die Biodiversität


Natürlich gibt es auch einer Blumenwiese viele Möglichkeiten, um den Betrachtungswert zu erhöhen und gleichzeitig die Biodiversität zu fördern. Sehr beliebt sind kleine Teiche, in denen sich Wassertiere niederlassen können und Vögel etwas zu trinken finden. Dabei gilt es allerdings zu bedenken, dass sich das erst ab einer gewissen Fläche lohnt und man im idealen Fall auf einen folierten Unterbau mit Abfluss setzt. So kann man auch kleinste Regengüsse nutzen, um den Wasserstand zu füllen und benötigt keine externe Wasserzufuhr. Insekten und Frösche lieben solche kleine Bademöglichkeiten. Auch Nistkästen für Insekten, oder für Vögel in einer sicheren Umgebung sind eine tolle Ergänzung. Sehr beliebt sind Kletterpflanzen, die um Natursteine heranwachsen können. Die Ritzen zwischen den Natursteinen dürfen in diesem Fall nicht verfugt werden. So können sich die Insekten ein Winterlager in den Fugen errichten. Es dürfen auch keine großen Natursteine verwendet werden. Günstiger Abraum mit Steinen zwischen 10 - 20 cm Kantenlänge kosten weniger und sind auf einem Haufen eine ideale Lösung. Nur großflächig dürfen sie nicht verteilt werden, denn das verhindert das Wachstum der Pflanzen. Die Gestaltungsoptionen gehen eng einher mit der Standortwahl. Je mehr Fläche zur Verfügung steht, umso besser. Aber auch in kleinen Bereichen kann man schon viel erreichen.