Es gibt verschiedene Gründe, ein Rind zu enthornen: Zum einen geht von den Hörnern eine nicht zu unterschätzende Verletzungsgefahr für Tier und Mensch aus. Vor allem bei Rangkämpfen unter den Kühen kommt es dabei oft zu Euter-, Augen- oder stumpfen Verletzungen. Zum anderen benötigt das gehörnte Vieh in Laufstallhaltung wesentlich mehr Platz, da es wegen der Hörner einen bestimmten Mindestabstand benötigt. Dagegen halten enthornte Rinder weniger Abstand zueinander, weshalb die Ställe kleiner und die Kosten niedriger sind. Bei der Enthornung von Kälbern hat sich der Gasenthorner bewährt.
Der Lötkolben für die Enthornung von Kälbern
Bereits ab der zweiten Lebenswoche ist die Hornknospe beim Kalb tastbar. Bis zur sechsten Woche kann die Enthornung relativ stress- und schmerzfrei durchgeführt werden. Dazu wird das Kalb vom Veterinär ruhiggestellt und es werden ihm Schmerzmittel verabreicht. Ab der sechsten Woche wird das Tier unter einer Lokalanästhesie enthornt. Nachdem der Bereich um die Hornknospe geschoren wurde, kann die Hornanlage mithilfe eines Lötkolbens und dem passenden Brennkopf ausgebrannt werden. Gleichzeitig wird dabei die Wunde desinfiziert und die Blutung gestillt.
Enthornung von erwachsenen Tieren
Sporadisch müssen auch ältere Rinder, bei denen die Hornentwicklung bereits abgeschlossen ist, enthornt werden. Dies ist beispielsweise bei Hornverletzungen der Fall oder auch bei einem Neukauf in eine bereits enthornte Herde. Diese Enthornung muss stets vom Veterinär durchgeführt werden, da das Tier betäubt werden muss. Als Enthorner wird ein Sägedraht verwendet; ein Wundspray reinigt die Verletzung und sorgt für eine schnelle Heilung. Sowohl Kälber als auch Kühe erholen sich meist recht schnell von der Prozedur, fressen rasch wieder und auch der Milchfluss wird kaum beeinträchtigt.